Transponierendes Instrument

Transponierendes Instrument ist die übliche Bezeichnung für Musikinstrumente, bei denen die Notation nicht in der Tonhöhe erfolgt, die erklingen soll („klingende Notation“)[1], sondern gegenüber dieser um ein jeweils bestimmtes Intervall verschoben (transponiert; von lateinisch transponere, „übersetzen“, hier im Sinne von „auf eine andere Tonhöhe bringen“) ist.[2] Somit stimmt bei transponierenden Musikinstrumenten die notierte Stimme nicht mit dem tatsächlichen Klang des Instruments überein. Die Beschreibung einer Transposition geht entweder von der Notierung aus (und der Klang ist dann zum Beispiel eine Quarte höher) oder vom Klang (und die Notierung ist dann zum Beispiel eine Quarte tiefer). Aus einer Angabe der Grundstimmung (wie z. B. „Trompete in B“ oder „Horn in F“) auf dem Notenblatt ergibt sich, bezogen auf den Ton C, um welches Intervall der „klingende“ Ton vom notierten Ton abzuweichen hat. (Bei „Klarinette in B“ etwa erklingt statt des notierten c1 ein b0).[3] Für die Blechblasinstrumente wird in der Praxis der Grundton der jeweiligen Grundstimmung als c und alle anderen Töne entsprechend verschoben notiert. Bei Rohrblattinstrumenten gilt das Gleiche hinsichtlich ihrer jeweiligen Grundtonleiter.

Im Allgemeinen nicht transponierende Instrumente (Instrumente, bei denen Klang und Notation einander entsprechen) sind beispielsweise die Mitglieder der Streicherfamilie (Violine, Bratsche, Cello) und Tasteninstrumente (Klavier, Orgel, Akkordeon).

  1. „Klingende Notation“, „klingend notiert“ ist das Gegenteil von transponierter Notation und bedeutet: die Notation entspricht dem realen Klang. Ulrich Michels: dtv-Atlas zur Musik. Tafeln und Texte. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1977, Band 1, ISBN 3-423-03022-4, S. 47.
  2. In Wirklichkeit transponiert nicht das Instrument etwas, sondern die für dieses Instrument üblichen Noten sind (meist) transponiert geschrieben. Wird ein Instrument aber beispielsweise ohne Noten „nach Gehör“ erlernt und gespielt, verliert die Bezeichnung „transponierendes Instrument“ ihren Sinn.
  3. Wieland Ziegenrücker: Allgemeine Musiklehre mit Fragen und Aufgaben zur Selbstkontrolle. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1977; Taschenbuchausgabe: Wilhelm Goldmann Verlag, und Musikverlag B. Schott’s Söhne, Mainz 1979, ISBN 3-442-33003-3, S. 180–182 (Transponierende Instrumente).

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