In der Thermodynamik ist ein Tripelpunkt (auch Dreiphasenpunkt) ein Zustand eines aus einer einzigen Stoffkomponente bestehenden Systems, in dem Temperatur und Druck dreier Phasen im thermodynamischen Gleichgewicht stehen.[1]
Die beteiligten Phasen können die drei Aggregatzustände des Stoffes darstellen, aber auch verschiedene Modifikationen der festen oder der flüssigen Phase; ein Beispiel hierfür sind die verschiedenen möglichen Kristallstrukturen des Wassereises. An Tripelpunkten können je nach Stoff also eine feste, eine flüssige und eine dampfförmige Phase koexistieren, aber auch zwei feste Phasen und eine flüssige, oder zwei feste und eine dampfförmige, oder drei feste, in seltenen Fällen auch zwei flüssige[2] und eine dampfförmige.
In einem Druck-Temperatur-Diagramm (kurz p-T-Diagramm) wird ein Tripelpunkts-Zustand als ein Punkt dargestellt. Handelt es sich insbesondere um ein p-T-Phasendiagramm und bei den drei koexistierenden Phasen um die drei verschiedenen Aggregatzustände, dann ist der Tripelpunkt der Schnittpunkt der beiden Phasengrenzlinien Sättigungsdampfdruck und Schmelzkurve: Auf der Sättigungsdampfdruckkurve stehen die flüssige und die dampfförmige Phase im Gleichgewicht, auf der Schmelzkurve die flüssige und die feste Phase, am Schnittpunkt beider Kurven alle drei.