Tschadsee

Tschadsee
Satellitenbilder des Tschadsees. Oben: 1973, 1987 und 1997. Großes Bild: 2001 (Falschfarbenfotografie, Wasserfläche blau, Vegetation grün)
Geographische Lage Zentrales Afrika
Kamerun Kamerun
Tschad Tschad
Nigeria Nigeria
Niger Niger
Zuflüsse Komadugu Yobe, Schari
Abfluss abflusslos
Orte am Ufer N’Guigmi
Daten
Koordinaten 13° 5′ N, 14° 30′ OKoordinaten: 13° 5′ N, 14° 30′ O
Tschadsee (Tschad)
Tschadsee (Tschad)
Höhe über Meeresspiegel 280 m
Fläche 1 500 km²
Maximale Tiefe 7 m
Mittlere Tiefe 2 m

Besonderheiten

flach, jährlich veränderte Uferlinien

Karte von 1973

Der Tschadsee ist ein abflussloser See in West-, Zentralafrika. Er liegt am Südrand der Sahara im Tschadbecken und ist aufgeteilt unter den Staaten Tschad, Kamerun, Nigeria und Niger. Zwei Dreiländerecke befinden sich im See: Kamerun-Tschad-Nigeria im südöstlichen Teil und Niger-Tschad-Nigeria im nordwestlichen Teil. Beide werden nicht mehr von der Wasserfläche des Sees bedeckt, die verbleibende Wasserfläche verteilt sich auf den Tschad und Kamerun.

In den Blickpunkt der Öffentlichkeit geriet der See in den letzten Jahrzehnten durch ein dramatisches Absinken des Wasserspiegels, wie die nebenstehenden Satellitenaufnahmen zeigen; seine Fläche schrumpfte seit 1963 um mehr als 90 %,[1] was auch als eine Folge der globalen Erwärmung gesehen wird. Allerdings sind diese alten Berichte zum Schrumpfungsprozess in jüngerer Zeit von Wissenschaftlern kritisch hinterfragt und teils widerlegt worden[2].

Seit jeher hat der See veränderliche Uferlinien und Wasservolumen: Um 1450 trocknete zum Beispiel das südliche Seebecken des Sees aus, was auf einer Verlagerung seines Hauptzuflusses beruhte und zu einer Flutkatastrophe in den darauf folgenden Jahren führte. In der Kolonialzeit der Region berichteten Beamte, dass sie es von Jahr zu Jahr mit veränderlichen Uferlinien des Sees zu tun hätten. In einem Jahr konnten sie Gebiete des Seegrunds trockenen Fußes überqueren, im darauffolgenden Jahr mussten sie für dieselbe Strecke ein Boot benutzen. Das Seevolumen beträgt 6,3 km³.[3]

  1. Jessica Benko: How a Warming Planet Drives Human Migration. In: nytimes.com, 19. April 2017, abgerufen am 27. April 2017.
  2. Shoring up Stability - Addressing climate and fragility risks in the lake chad region, 15. Mai 2019, Shoring up Stability - Addressing climate and fragility risks in the lake chad region (abgerufen am 3. April 2020)
  3. Lake Chad. World Lake Database

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