Die Wurzel seines Namens deutet darauf hin, dass Tyr ursprünglich ein Vater- oder Himmelsgott war, der später aus dieser Stellung verdrängt und zum Sohn entweder Odins oder Hymirs erklärt wurde. In der Interpretatio Romana wird er aus Sicht der Germanen, wohl aufgrund der Verbindung von Krieg und Recht, dem römischen Kriegsgott Mars gleichgesetzt.
↑De Vries: Altgermanische Religionsgeschichte. Band II, §347ff. Simek: Lexikon der Germanischen Mythologie. Stichwort → Harigasti. Bach: §29, 2: „Als ältestes germ. Sprachdenkmal, das gegen 300 v. Chr. entstanden sein könnte, hat die Inschrift eines 1812 in Negau in Südsteiermark gefundenen Helmes zu gelten. Sie lautet: ‚harigasti *teiwa‘. Man schwankt u. a., ob in harigasti ein Personenname steckt und in teiwa der Göttername Ziu oder ob das erste Wort ein Göttername und das letztere das Appellativum in der Bedeutung „Gott“ ist. Die Inschrift ist in nordetruskischer Schrift überliefert.“ Klaus Düwel geht in Festschrift für Otto Höfler, 1969 von anderer Deutung und zeitlicher Taxierung des Negau-Helms aus.
↑HERDER, Simek Lex. d. germ. Myth.: Stichwort → Tyr
↑Jan de Vries: Dinsdag, in: TNTL 48, 1929, S. 145–184; W.J.J. Pijnenburg: Bijdrage tot de etymologie van het oudste Nederlands. Eindhoven 1980.