Via Belgica (auch: Via Agrippinensis) ist eine moderne Bezeichnung für eine etwa 400 km lange römische Heerstraße, die Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) mit der Atlantikküste verband. Sie begann in Köln als Verlängerung der heutigen Schildergasse (decumanus maximus)[1] und führte über Jülich (Iuliacum), Heerlen (Coriovallum), Maastricht (Trajectum ad Mosam), Tongern (Aduatuca Tungrorum) nach Bavay (Bagacum), wo sie sich verzweigte: Ein Zweig führte nach Boulogne-sur-Mer (Gesoriacum) und ein weiterer über Cambrai nach Amiens (Samarobriva). Zudem kreuzte in Bavay die Heerstraße vom Mittelmeer über Lyon und Reims nach Tournai die Via Belgica. Die im Norden Galliens angelegten Römerstraßen werden in Belgien seit Jahrhunderten als Chaussée Brunehaut bezeichnet.
Der Name Via Belgica war Leitidee einer 1999 durch die Stadt Maastricht initiierten internationalen regionalen Zusammenarbeit und wurde dann im Rahmen der Regionale 2008 populär.[2][3] Inzwischen pflegt auf deutscher Seite ein Konsortium „Erlebnisraum Römerstraße“, bestehend aus den anliegenden Städten und Gemeinde unter der fachlichen Betreuung des Landschaftsverbands Rheinland die touristischen Infrastrukturen dieser alten Wegstrecke.[4]