Via Belgica

Kopie einer Jupitergigantensäule auf einer Verkehrsinsel auf der L 136. Die Originalfragmente wurden 1970 nahe dem späteren Tagebau Hambach gefunden.
Kopie eines römischen Meilensteins, aufgestellt am westlichen Rand der Sophienhöhe. Auf dem Stein wird eine Entfernung von XVI Leugae (35,5 km) nach Köln angegeben. Fundort: Zülpich-Hoven.
Verlauf der Via Belgica östlich der Heidenburg im digitalen Geländemodell

Via Belgica (auch: Via Agrippinensis) ist eine moderne Bezeichnung für eine etwa 400 km lange römische Heerstraße, die Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium) mit der Atlantikküste verband. Sie begann in Köln als Verlängerung der heutigen Schildergasse (decumanus maximus)[1] und führte über Jülich (Iuliacum), Heerlen (Coriovallum), Maastricht (Trajectum ad Mosam), Tongern (Aduatuca Tungrorum) nach Bavay (Bagacum), wo sie sich verzweigte: Ein Zweig führte nach Boulogne-sur-Mer (Gesoriacum) und ein weiterer über Cambrai nach Amiens (Samarobriva). Zudem kreuzte in Bavay die Heerstraße vom Mittelmeer über Lyon und Reims nach Tournai die Via Belgica. Die im Norden Galliens angelegten Römerstraßen werden in Belgien seit Jahrhunderten als Chaussée Brunehaut bezeichnet.

Der Name Via Belgica war Leitidee einer 1999 durch die Stadt Maastricht initiierten internationalen regionalen Zusammenarbeit und wurde dann im Rahmen der Regionale 2008 populär.[2][3] Inzwischen pflegt auf deutscher Seite ein Konsortium „Erlebnisraum Römerstraße“, bestehend aus den anliegenden Städten und Gemeinde unter der fachlichen Betreuung des Landschaftsverbands Rheinland die touristischen Infrastrukturen dieser alten Wegstrecke.[4]

  1. Köln, Schildergasse 50° 56′ 11,5″ N, 6° 57′ 4,3″ O
  2. Via Belgica (Memento vom 19. April 2008 im Internet Archive) bei Regionale 2008, abgerufen am 9. Oktober 2015.
  3. Kritik an der Benennung (Zugriff Okt. 2008)
  4. Erlebnisraum Römerstraße auf der Webpräsenz des gleichnamigen Konsortiums, abgerufen am 23. 2021.

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