Die Viszeralchirurgie (von lateinisch viscera = „Eingeweide“) ist die „Chirurgie des Bauchraumes und der Bauchwand, der endokrinen Drüsen und der Weichteile einschließlich Transplantation“.[1] Sie umfasst als Abdominalchirurgie (Bauchchirurgie) die operative Behandlung der Bauch-Organe, d. h. des gesamten Verdauungstraktes einschließlich der Speiseröhre, des Magens, des Dünn- und Dickdarmes, des Enddarmes, der Leber, der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse und der Milz. Weiterhin zählen die operative Behandlung der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse sowie die Behandlung von Eingeweidebrüchen und die Transplantation von Bauchhöhlenorganen wie Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm zur Viszeralchirurgie. Viszeralchirurgische Erkrankungen sind unter anderem akute Verletzungen, Tumoren, Entzündungen und Fehlbildungen der genannten Organe.
Im 21. Jahrhundert setzt sich in immer mehr Bereichen der Viszeralchirurgie die minimalinvasive Chirurgie und insbesondere die laparoskopische Chirurgie durch.
Nach der deutschen Muster-Weiterbildungsordnung von 2018 unterscheidet man zwischen den Facharztweiterbildungen Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie. Die gemeinsame medizinische Fachgesellschaft ist die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie.