Wildes Feld bzw. Wilde Felder oder Descht-i-Kiptschak (russisch Дикое поле, Dikoje pole; ukrainisch Дике Поле Dyke Pole; polnisch Dzikie Pola[1]) waren seit der Epoche der Kiewer Rus bis in das 18. Jahrhundert gebräuchliche Begriffe für die Steppenlandschaft der heutigen Süd- und Ostukraine sowie der angrenzenden Regionen Russlands, auch Pontokaspis genannt.[2] Aufgrund der fehlenden natürlichen Barrieren ermöglichte dieser Ausläufer der großen Eurasischen Steppe hohe Mobilität und war seit jeher ein Durchgangsgebiet für zahlreiche von Ost nach West ziehende Reitervölker und Nomaden. Die Nordgrenze des Wilden Feldes zur Waldlandschaft Osteuropas bildete lange Zeit auch die Grenze zwischen nomadischen und sesshaften Zivilisationen. Obwohl die Gebiete des Wilden Feldes durch die hohe Konzentration der Schwarzerde sehr fruchtbar waren, waren sie für die landwirtschaftliche Nutzung aufgrund der ständigen Bedrohung und Angriffe der Reiternomaden lange Zeit unerschlossen und bis in die Neuzeit dünn besiedelt.