Wirtschaftswunder ist ein Schlagwort zur Beschreibung des unerwartet schnellen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.[1] Auch in Österreich wird der rapide wirtschaftliche Aufschwung ab den 1950er Jahren als Wirtschaftswunder bezeichnet.[2][3] Das Wirtschaftswunder verlieh den Deutschen und Österreichern nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegszeit ein neues Selbstbewusstsein. Tatsächlich handelte es sich bei dem starken Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er Jahre um ein gesamteuropäisches Phänomen (Nachkriegsboom). Die Volkswirtschaftslehre nennt dafür mehrere, teilweise umstrittene Gründe.[4] Beispielsweise sei das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gar kein Wunder im eigentlichen Sinne, sondern ein natürlicher Anpassungsprozess, der durch das Solow-Modell vorhergesagt wird.
Den Begriff „deutsches Wirtschaftswunder“ gab es jedoch schon vor den 50er Jahren, auch außerhalb Deutschlands.[5] Er wurde in Zusammenhang mit der Senkung der Arbeitslosigkeit in den 1930ern gebraucht, die damals auf Grund einer massiven Erhöhung der Staatsschulden erreicht wurde (siehe Sozialpolitik im Nationalsozialismus#Arbeitslosigkeit).