Yongle (chinesisch 永樂 / 永乐, Pinyin Yǒnglè, W.-G. Yung-lo; * 2. Mai 1360 in Nanjing; † 12. August 1424 in Yumuchuan, Innere Mongolei) war der dritte Kaiser der chinesischen Ming-Dynastie und regierte von 17. Juli 1402 bis zu seinem Tod 1424 das Kaiserreich. Sein Geburtsname war Zhū Dì (朱棣), sein Tempelname Tàizōng (太宗 – „Höchster Ahne“). Letzterer wurde 1538 in Chéngzǔ (成祖 – „Vorvater der Vollendung“) geändert. Yongle war der vierte Sohn des Kaisers Hongwu.
Der Yongle-Kaiser gilt als bedeutendster Herrscher der Ming-Dynastie und wird zu den herausragendsten Kaisern in der Geschichte Chinas gezählt. Er stürzte seinen Neffen Jianwen in einem Bürgerkrieg vom Thron und übernahm selbst das Amt des Kaisers. Yongle setzte die Zentralisierungspolitik seines Vaters fort, stärkte die Institutionen des Reiches und gründete die neue Hauptstadt Peking. Er verfolgte eine expansive Außenpolitik und unternahm mehrere groß angelegte Feldzüge gegen die Mongolen. Um seinen Einfluss in Ost- und Südasien zu stärken, ließ er eine große Flotte bauen und beauftragte den Admiral Zheng He mit der Durchführung von diplomatischen Missionen.