Eine Zeichenkodierung (englisch Character encoding, kurz Encoding) erlaubt die eindeutige Zuordnung von Schriftzeichen (i. A. Buchstaben oder Ziffern) und Symbolen innerhalb eines Zeichensatzes. In der elektronischen Datenverarbeitung werden Zeichen über einen Zahlenwert kodiert, um sie zu übertragen oder zu speichern. Der deutsche Umlaut Ü wird zum Beispiel im ISO-8859-1-Zeichensatz mit dem Dezimalwert 220 kodiert. Im EBCDIC-Zeichensatz kodiert derselbe Wert 220 die geschweifte Klammer }
. Zur richtigen Darstellung eines Zeichens muss also die Zeichenkodierung bekannt sein; der Zahlenwert allein reicht nicht aus.
Zahlenwerte aus Zeichenkodierungen lassen sich auf verschiedene Art speichern oder übertragen, z. B. als Morsezeichen, verschieden hohe Töne (Faxgerät), verschieden hohe Spannungen.
Binäre Systeme hatten seit jeher eine besondere Bedeutung, da mit steigender Anzahl der Basiselemente des Codes die Gefahr von Verwechslungen steigt.
In älterer Fachliteratur wird mitunter auch gleichbedeutend der Begriff Zeichenverschlüsselung verwendet, wenn den Zeichen (Schlüssel-)Nummern zugeordnet werden; aufgrund der möglichen fälschlichen Zuordnung in den Bereich der Kryptographie wird diese Bezeichnung heute kaum noch verwendet.