Zufall

Von Zufall spricht man, wenn für ein einzelnes Ereignis oder das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse keine kausale Erklärung gefunden werden kann. Als kausale Erklärungen für Ereignisse kommen je nach Kontext eher Absichten handelnder Personen oder auch naturwissenschaftliche deterministische Abläufe in Frage.

Das Wort „Zufall“ in der in diesem Artikel beschriebenen Bedeutung kam erst im 17. Jahrhundert in allgemeinen Gebrauch und gilt unter Linguisten als vom lateinischen ac-cidens in Wortform und Sinn vorgeprägt.[1] Im deutschen Sprachraum kam Zufall (mittelhochdeutsch zuoval: „Anfall“) zuerst bei Meister Eckhart bzw. in der Sprache der Mystiker des 14. Jahrhunderts[2] als Lehnübersetzung von accidens und scholastische Wiedergabe des aristotelischen symbebêkós vor.[3]

  1. Zufall. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 19. November 2019
  2. Nabil Osman (Hrsg.): Kleines Lexikon untergegangener Wörter. C. H. Beck, München 1971 und (7., unveränderte Auflage) 1993, S. 239.
  3. Franz Dornseiff: Die griechischen Wörter im Deutschen. Berlin 1950, S. 32.

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