Zwiebelfisch (Buchdruck)

Zwiebelfische im Text, drei markiert und drei unmarkiert
Zwiebelfisch („e“ in „einheit“) aus Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage, 8. Band, Seite 500

Zwiebelfische nennen Schriftsetzer und Buchdrucker einzelne Buchstaben innerhalb eines Textes aus einer anderen Schrift oder einem anderen Schriftschnitt, beispielsweise ein fettes e in einem in normaler Stärke gesetzten Wort. Der Begriff stammt aus dem Bleisatz (Handsatz).

Der Begriff soll auf den auch als Zwiebelfisch bezeichneten Ukelei (Alburnus lucidus) zurückgehen, der als minderwertiger Fisch galt und deshalb in der Frühneuzeit zum Synonym für minderwertige Ware wurde. Eine unaufmerksam arbeitende Setzerei wurde analog zu den wenig angesehenen Marktständen der Zwiebelfischhändler auch als Zwiebelfischbude bezeichnet.[1]

Wurden einzelne Lettern beim Auflösen einer gesetzten Kolumne (fachsprachlich Ablegen genannt) in den falschen Setzkasten zurücksortiert, so konnten dadurch später Lettern einer anderen Schrift oder eines anderen Schriftschnittes in Texte kommen, die aus diesem Setzkasten neu zusammengesetzt wurden.

  1. Eberhard Dilba: Typographie-Lexikon. 2. Auflage, BoD, Düsseldorf 2004, ISBN 978-3-83342-522-6, S. 106.

Developed by StudentB