Als Androzentrismus (von altgriechischἀνήρanḗr, Genitivἀνδρόςandrós, ‚Mann‘, und „Zentrismus“) wird eine Weltbildern, kulturellen und institutionellen Praktiken zugrundeliegende Sichtweise bezeichnet, die den Mann als Zentrum sieht bzw. männliche Lebensmuster und Denksysteme zur Norm erklärt und so unterschiedslose Generalisierungen von „Mann“ zu „Mensch“ trifft,[1] verbunden mit einem Gender Bias.
Andere Geschlechter, vor allem das „Weibliche“, werden dann als Abweichungen und besonders gegenüber dem Allgemein-Menschlichen konstruiert.[1][2] Diese männerzentrierte Sichtweise schließt zwar nicht automatisch Misogynie ein, impliziert diese aber[2][3] und kann als Form des Sexismus angesehen werden,[2][3][4][5][6] auch wenn sie sich begrifflich davon trennen lässt.[1]
Die Beschäftigung mit dem Androzentrismus ist ein zentraler Bestandteil des Feminismus.
↑April H. Bailey, Marianne LaFrance, John F. Dovidio: Implicit androcentrism: Men are human, women are gendered. In: Journal of Experimental Social Psychology. Band89, 1. Juli 2020, ISSN0022-1031, S.103980, doi:10.1016/j.jesp.2020.103980 (sciencedirect.com [abgerufen am 17. September 2024]).