Zero-Rating

Zero-Rating ist eine vielfach die Netzneutralität gefährdende Praxis der Mobilfunkbetreiber (MNO) und Telekommunikationsnetzbetreiber (ISP), ihren Endkunden das Datenvolumen für spezifische Dienste über ihr Netz kostenfrei anzubieten. Dies ermöglicht Kunden die Nutzung von vorselektierten Inhalten oder Datendiensten, wie zum Beispiel eines App Stores, ohne auf variable Kosten oder monatliche Volumengrenzen achten zu müssen. Diese Praxis wird besonders für 4G-Netze eingesetzt, wurde aber auch in der Vergangenheit schon für SMS oder andere Internetdienste angeboten. Die Datenübertragung der weit verbreiteten Corona-Warn-App ist ein aktuelles Beispiel für einen essentiellen Datendienst der unter Zero-Rating fällt. Im Zusammenhang mit Diensten, die über Zero-Rating angeboten werden, wenden Provider häufig auch relativ niedrige Volumengrenzen für den offenen Internet-Datenverkehr an oder bieten diesen überteuert an. Spezielle Dienste über Zero-Rating anzubieten, die besonders bei einer attraktiven Zielgruppe beliebt sind, ermöglicht dem Mobilfunkanbieter, seine Marktposition in diesem Segment zu verteidigen oder zu verbessern. Diese Preisdifferenzierung stellt auch einen Vorteil für den Dienstanbieter dar. Eigene Dienste aufzubauen und diese über Zero-Rating mit ihren Verträgen zu koppeln, war ebenfalls eine übliche Praxis einiger Netzbetreiber. In diesem Fall ist der Provider in der Lage, diese Dienste zusammen mit seiner Netztechnologie zu optimieren. Zusammen mit der existierenden Endkundenbeziehung kann dies ein erheblicher Vorteil im Wettbewerb mit ähnlichen Dienstanbietern sein. Besonders bei hochvolumigen Diensten entstehen hierdurch Markteintrittsbarrieren.


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