Klassizismus

Frontale Farbfotografie vom Brandenburger Tor mit sechs Stützsäulen und einer Quadriga auf dem Dach. An beiden Seiten des Tors stehen zwei kleine klassizistische Gebäude mit Giebelfeldern. Auf dem Vorplatz laufen einige Menschen.
Das Brandenburger Tor in Berlin (durch C. G. Langhans 1789–93 erbaut)
Frontale Farbfotografie eines weißen Gebäudes mit Säuleneingang und einem Giebelfeld, das eine antike Szene darstellt. Auf dem Dach stehen drei Ornamente und hinter den Säulen hängen zwei vertikale Banner mit der Aufschrift „Die unsterblichen Götter Griechenlands“. An beiden Seiten stehen jeweils drei weiße Statuen in Nischen, die von Giebelfeldern überdacht sind. An den vorderen Stufen sitzen Menschen und ein breiter Mittelweg mit Rasenflächen führt zum Gebäude.
Die Glyptothek in München (durch Klenze 1816–30 erbaut)

Klassizismus bezeichnet als kunstgeschichtliche Epoche den Zeitraum etwa zwischen 1770 und 1840.[1] Der Klassizismus löste den Barock bzw. das Rokoko ab. Zum Klassizismus gehören die Stile Louis-seize (1760–1790), Directoire (1795–1803), Empire (1803–1815), Regency (ca. 1810–1820) und Biedermeier (1815–1848). Die Epoche wurde in der Malerei, Literatur und (teilweise) Musik außerdem von der Romantik begleitet und in der Architektur vom Historismus abgelöst. Für die Musik der Epoche (bis in die 1820er Jahre) ist etwas abweichend der Begriff Klassik bzw. Wiener Klassik üblich. Im Verhältnis zum Barock kann der Klassizismus als künstlerisches Gegenprogramm aufgefasst werden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gelangte er nach einer ersten Phase der Koexistenz durch die anhaltenden Diskussionen über die ästhetischen Leitbilder des Barocks zur Vorherrschaft. Der Klassizismus in der Architektur basiert auf dem Formenkanon des griechischen Tempelbaus, lehnt sich teilweise aber auch an die italienische Frührenaissance an.

Über die Epochenbezeichnung hinaus wird der Begriff Klassizismus auch schon für solche Renaissancebauten verwendet, die sich mehr an der griechischen Antike als an der römischen Kaiserzeit orientieren. Ein Beispiel eines ausgesprochen klassizistischen Renaissancebaus in Deutschland ist die Fassade des Augsburger Rathauses.

Der Klassizismus hat sich von Europa aus global verbreitet und wird bis heute in Anlehnung an die klassizistische Epoche als sich universell einpassende und harmonische klassische Architektursprache verwendet.

  1. Grundwissen Kunst. Sekundarstufe II. Cornelsen, S. 10.

Developed by StudentB